Kleines Haus

Mitten in Jonschwil wurden in einer Remise übereinander drei, zueinander abgedrehte, Zimmer eingebaut. Diese Stapelung öffnet einen spiralförmigen vertikalen Lebensraum durch alle drei Stockwerke hindurch.


Auf dem quadratischen Grundriss steht heute ein kleines Haus mit 99 m2 Wohnfläche. Die Öffnungen im Innern verknüpfen die Räume und schaffen gegen außen bestimmte Bezüge. Durchblicke entstehen.


Die verknüpften räumlichen Verhältnisse zwinkern japanische Raumkonstellationen herbei. Das Haus hat keine Korridore sondern besteht aus Sequenzen von Räumen. Diese lassen sich zum Teil in verschiedenen Abfolgen erleben und mit Katamaran-Netzen durchaus im horizontalen Schwebezustand erfahren.


Die Materialien sind natürlich belassen und klar reduziert. Die sichtbare Arbeit der Montage sind Teil des Ganzen. Die Technik findet Platz in einem Schrank im Waschraum. Klein heißt auch wenig Volumen zum Heizen. Eine dicke Dämmung aus Holzfaser schützt das Haus. Der Holzofen wird unterstützt durch eine Bodenheizung im einfachen geschliffenen Unterlagsboden.


Die Holzfassade aus heimischer Lärche wird die Witterung auf den Kanthölzern und den Holzfenstern aus Föhre über die Jahre hin zeichnen. Gemäß dem Ortsbildschutz nimmt der zurückhaltende Bau Bezug zum historischen Kontext auf und prägt den Ort nachhaltig.

 

Jonschwil, April 2019

Photographs, Florian Amoser

 

Überlegungen zur Nachhaltigkeit


Die Baumaterialien sind unbehandelt, offen verschraubt und größtenteils unverschnitten. Sie sind demontierbar und wieder verwendbar. Das Haus kann quasi als ein Lager an Baumaterialien betrachtet werden.


Nach diesem Prinzip der Wiederverwendung funktioniert auch die Küche. Ein Holzgestell in dem die Apparate hineingestellt und von der Bauteilbörse stammen. Die Idee der Wiederverwendung so auch im Detail.


Der kleine Fußabdruck bietet Platz für eine Familie mit zwei Kindern. Der vertikale Wohnraum verbindet alle Zimmer und das Wohnen auf kleinstem Raum wird zum Ereignis das Verbindungen fördert. Rückzüge sind immer möglich und dadurch auch bewusster zu erleben.


Dem kleinen Fußabdruck folgen dann auch tiefe Baukosten. Ferner kommt ein niedriger Energieverbrauch dazu was kleine Nebenkosten mit sich bringt. Reduktion und Verzicht sind für uns zwei sehr wichtige Vertreter der Nachhaltigkeit – und bekanntlich ist weniger ja mehr.


Dass die Umgebung klein ist, ist dann eher Zufall. Auf jeden Fall ist sie pflegeleichter und bietet Platz für einen Gemüsegarten den es auf Kosten des Parkplatzes gibt.

 

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